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Die Sprache des Körpers: Was Kopfschmerzen, Erschöpfung und Co. wirklich sagen wollen

Autorenbild: Kerstin KoschnickeKerstin Koschnicke

Unser Körper ist ein faszinierender Erzähler, der ständig mit uns kommuniziert – ob wir es bemerken oder nicht. Oft sprechen wir von Schmerzen oder Unwohlsein, als wären sie unsere Feinde. Doch was, wenn sie vielmehr Botschaften sind? Hinweise, die uns einladen, genauer hinzuschauen?


Als Yogalehrerin und Yogapraktizierende habe ich im Laufe der Jahre eine tiefe Verbundenheit mit meinem Körper entwickelt. Im Laufe der Jahre habe ich (mal mehr, mal weniger schmerzlich) erfahren, wie wichtig es ist, diesen Signalen zuzuhören, anstatt sie zu unterdrücken. Mir wurde klar, dass unser Körper nie ohne Grund spricht.




Kopfschmerzen – der Ruf nach Klarheit


Kopfschmerzen können vielerlei Ursachen haben – von Stress über Dehydrierung bis hin zu emotionaler Überforderung. In meiner eigenen Praxis habe ich gelernt, dass solche Signale oft eine Einladung sind, innezuhalten:


  • Gibt es ungelöste Konflikte oder Gedanken, die mich belasten?

  • Nehme ich mir genug Zeit für mich selbst?

  • Wie viel Raum gebe ich Ruhe und Entspannung in meinem Leben?


Ich erinnere mich an einen Moment in einer Yoga Nidra Stunde, in der ich das erste Mal bewusst wahrnahm, wie viel Druck ich mir selbst machte. Dieser Schmerz im Kopf war nicht mein Feind – er war mein Lehrer, der mich zur Klarheit führte.



Erschöpfung – der Wunsch nach Balance


In einer Welt, die ständig nach Leistung ruft, übersehen wir oft unsere eigenen Grenzen. Erschöpfung ist eine deutliche Botschaft des Körpers: „Du brauchst eine Pause.“


Während der Zeit, in der ich sowohl den Aufbau meines eigenen Yogastudios als auch die Organisation internationaler Yoga-Retreats zu stemmen versuchte. Mein Körper reagierte mit tiefer Erschöpfung, als ich merkte, dass ich in meiner Selbstständigkeit oft meine eigenen Grenzen übergangen habe. In diesen Momenten hat mir meine eigene Yogapraxis gezeigt, wie ich die Balance zwischen Tun und Sein wiederfinden kann. Fragen, die mir geholfen haben:


  • Was in meinem Leben gibt mir Energie, und was nimmt sie mir? Dem Bewusstwerden der "Energiepiraten" und den Glücksmomenten liegt etwas sehr Magisches bei. Dabei lernt man sich selbst so viel mehr kennen.

  • Wie kann ich in meinem Alltag bewusst Zeiten zwischen Aktivsein und meiner eigenen Selbstliebe schaffen?


Die Yogapraxis lehrt uns, den Rhythmus des Lebens zu ehren – einatmen, ausatmen, leisten, ruhen. Balance ist nicht nur ein Ziel, sondern eine kontinuierliche Praxis.



Andere Beschwerden – die leisen Stimmen des Körpers


Von Verspannungen im Nacken bis hin zu einem flatternden Bauch: Jeder Schmerz, jede Empfindung ist ein Hinweis darauf, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Hier ein paar Beispiele:


  • Nackenschmerzen: Möglicherweise tragen wir zu viel Verantwortung oder halten an Vorstellungen fest, die uns nicht mehr dienen.

  • Magenbeschwerden: Vielleicht schlucken wir Emotionen hinunter, anstatt sie zu verarbeiten.

  • Rückenschmerzen: Hier könnte die Frage auftauchen, wie viel Last wir tragen – physisch wie emotional.


Diese Erkenntnisse habe ich nicht nur in meinem eigenen Leben gewonnen, sondern auch in der Arbeit mit meinen Teilnehmer:innen. Es ist immer wieder berührend zu sehen, wie kleine Veränderungen im Umgang mit dem eigenen Körper große Transformationen bewirken können.



Den Dialog beginnen


Die Sprache des Körpers zu verstehen, erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Eine regelmäßige Yogapraxis bietet einen Raum, in dem wir lernen können, zuzuhören und nachzufühlen. Durch achtsame Bewegungen, Atemübungen oder Meditation gelangen wir in einen tieferen Kontakt mit unserem Inneren.



Praktische Tipps:


  1. Atemübungen: Atemtechniken wie Nadi Shodhana oder einfach bewusstes, tiefes Atmen können helfen, Stress zu reduzieren und Klarheit zu schaffen.

  2. Körperreisen: Gefühlte Meditationen, bei denen wir uns auf verschiedene Körperbereiche konzentrieren, können Blockaden aufdecken.

  3. Tagebuchführung: Schreibe nach einem Schmerzereignis oder einem anstrengenden Tag auf, wie du dich gefühlt hast. Gibt es Muster oder Trigger, die sich zeigen?

  4. Ruhezeiten einplanen: Plane bewusst Momente der Stille in deinen Alltag ein. Ob durch Yoga Nidra, Spaziergänge in der Natur oder einfaches Nichtstun – dein Körper wird es dir danken.




Eine Einladung zur Selbstfürsorge


Die Botschaften deines Körpers sind keine Hindernisse, sondern wertvolle Hinweise auf das, was du wirklich brauchst. Sie laden dich ein, liebevoll hinzuhören und dir Zeit für dich selbst zu nehmen.

Im Yoga lernen wir, dass Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern ein Akt der Liebe zu uns selbst. Besonders in Bali habe ich erfahren, wie wichtig es ist, Raum für diese Selbstliebe zu schaffen. Vielleicht magst du dir heute einen Moment nehmen, tief einatmen und deinen Körper fragen: „Was möchtest du mir sagen?“ Du könntest überrascht sein, welche Weisheit in dir schlummert.

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